Facebook hat ein Fake-Problem: Mindestens 83 Millionen Accounts sind gefälscht oder sonst illegitim. |
Facebook
hat, wie die meisten anderen Internet-Sites, die von den breiten Massen genutzt
werden, ein Ehrlichkeitsproblem. Fast eine Milliarde Anwender haben sich bis
heute bei Facebook registriert, genau sind es 955 Millionen. Das ist
eindrücklich. Ebenso wie die Tatsache, dass 543 Millionen User das grösste der sogenannten
social Networks auch mobil nutzen. Das freut die Werber! Weniger schön ist, was
Facebook in seinem ersten Quartalsbericht nach dem Börsengang über gefälschte, unechte oder sonst illegitime Konten bekanntgeben musste. Man schätzt, dass 83 Millionen
Accounts in diese Kategorie gehören – das wären dann immerhin 8,7 Prozent.
Es ist nicht
bekannt, wie es Facebook möglich ist, so genau zwischen falschen und echten
Usern zu unterscheiden - ausser dass aufgrund von Samples Berechnungen angestellt wurden. Man darf davon ausgehen, dass nur gerade die ganz
offensichtlichen Fälscher entlarvt werden – würde heissen, dass die wahre Zahl
der Fake-Accounts noch viel höher ist.
Das
Ehrlichkeitsproblem, mit dem das inzwischen börsenkotierte Unternehmen hier zu
kämpfen hat, wiederspiegelt wohl teilweise die Gesellschaft im Allgemeinen und
die digitale Gesellschaft im Besonderen. Ein grosser Prozentsatz der User ist
nun mal nicht bereit, mit dem richtigen Namen an den unzähligen digitalen Partys
teilzunehmen, zu denen neben Facebook auch Partnerschaftssites und die
Diskussionsspalten öffentlicher Medien gehören. Bei den letzteren führt die
Anonymität der Teilnehmer dazu, dass die dezidierten Meinungen unabhängig von
der Faktenlage allzu oft in giftigem Ton, rücksichtslos und dazu noch in lausiger Sprache vertreten werden. Nun verantworten muss man sie nicht, wenn man sie zum
Beispiel als „Peter Schlaumeier“ oder "Cowboy23" deponiert. Dieses Verhalten mag zwar dem
gesellschaftlichen Diskussionsklima abträglich sein, ist aber im Zeitalter der
sogenannten “Political Correctness“ zumindest teilweise verständlich.
Schlimmer
sind wohl jene Konto-Fälscher, die ihre Accounts dazu benutzen, um andere User
zu spammen. Bei Facebook schätzt man, dass es rund 15 Millionen solcher Konten
gibt.
Was
passiert, wenn Facebook findet, ein Konto sei nicht legitim? Es wird ganz
einfach stillgelegt – der Eigentümer oder die Eigentümerin kann es nicht mehr
benutzen. Allerdings bleibt es auf den Facebook-Servern gespeichert .
Wenn eine Facebook-Page allerdings fast 5 Millionen "Likes" erhält, wie jene von Boo, dem "herzigsten Hund der Welt", sieht scheinbar auch Facebook gerne mal über die eigenen Geschäftsbedingungen hinweg.
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